Hier seht ihr einmal mein Bett (mit Fotowand dahinter, sowie der an einem Nagel hängenden Frisbee) und unseren Schrank (in den Kartons darauf sind unsere Kosmetikartikel) und Rena und mich auf unserer Fahrt von Dili nach Baucau (mit verstrubbten Haaren, da wir das Fenster die ganze Zeit geöffnet hatten!) ! Und als drittes mein Blick auf dem Weg zum Klassenzimmer!! Jeden Tag kann ich bis zum Meer sehen!
Folgenden Text habe ich schon am Freitag geschrieben, konnte aber dank Strom- und Internetausfall erst jetzt posten! Nehmt es mir bitte nicht übel!
Der siebte Tag in Timor-Leste und der vierte Tag in Baucau. In Dili angekommen, am vermutlich kleinsten Flughafen der Welt und nachdem wir unser 30-tägiges Visum aus einem Bretterhäuschen entgegengenommen hatten, wurden wir von Sister Candida und Sister Ligaya abgeholt und herzlich empfangen. Als erstes wurden wir zu einem Shop der Timor Telecom gefahren um uns SIM-Karten zu kaufen. Schon auf dem Weg zu unserer Unterkunft in Dili (Dem örtlichen Haus der Canossian Sisters) erlebten wir so einiges. Auf der Straße kamen uns unglaublich viele Motorräder entgegen, dazwischen ab und an ein Auto mit einer lauten Sirene auf dem Dach. Demonstration? Polizei? Falsch geraten, ein Beerdigungszug. Auch sahen wir einen Unfall (kein Wunder, hier wird auf der „falschen“ Seite gefahren). Ein Auto auf der Straße und eine riesige Menschenmenge. Wenn man dann wusste, dass es ein Unfall war, konnte man auch das zweite Auto inmitten der Menschenmasse ausmachen. Bei den Canossian Sisters angekommen, bekamen wir etwas zu essen und durften erstmal schlafen, was nach der langen Flugzeit auch dringend notwendig war. Zum Mittagessen am nächsten Tag und auch sonst zu jeder Mahlzeit gab es Wein. Man sollte den Nonnen also keine Enthaltsamkeit nachsagen! Wo wir schon beim Autofahren waren. Die Hauptstraße in Dili war mal 4-spurig geplant, wurde aber mittlerweile zu einer 6- oder 7-spurigen umfunktioniert. Da aber überwiegend Roller und ehemalige UN-Fahrzeuge unterwegs sind, geht das auch. Zu unserem großen Glück haben wir ein einjähriges Visum bekommen, so dass wir nicht alle 30 Tage nach Dili fahren müssen. Bei diesem Gang ist uns die Armut Osttimors besonders aufgefallen. Denn sie beschränkt sich nicht „nur“ auf die Straße, sondern auch auf die Regierungsgebäude. Sie springt einem überall entgegen, so dass es ein nach ein paar Tagen schon fast „normal“ vorkommt. Wenn man sich das bewusst macht, ist es ganz schön beklemmend. Da wir nun nach Baucau weiterreisen konnten, kam unser letzter Abend bei den Schwestern in Dili. Als die Nonnen und Novizinnen anfingen zu tanzen, dachte ich schon ich wäre im falschen Film. Aber als mir dann eine Nonne erklärte, das wäre ein „tabledance“ konnte ich trotz großer Mühe nicht mehr an mich halten… und tanzte mit. Das ganze gibt es sogar auf Video, da fast-Pater Antonio gefilmt hat. Übrigens besitzen auch Nonnen ein iPad. Amüsant war dann die Autofahrt nach Baucau. Nichts für Menschen, die im Entferntesten zu Reisekrankheit neigen oder Angst haben, nah an einem unbefestigten Abgrund vorbei zu fahren. Zum Ausgleich gibt es unglaublich schöne Aussichten! Angekommen in Baucau, kam der Schock: Unser Zimmer. Mittlerweile haben wir es uns mit Fotos, Taís, und persönlichen Gegenständen so eingerichtet, dass es unser „zuhause“ ist, aber zuerst… Halleluja. Und es liegt direkt am Markt. Von 5.00 bis 24.00 ist es LAUT! Und auch die Hahnenkämpfe auf dem Nachbarhof sind nicht gerade leise. Das Badezimmer teilen wir uns zu elft, wir wohnen nämlich mit neun anderen timoresischen Frauen zusammen, die im CTID arbeiten im CTID. Sie sind sehr nett und helfen uns eine Menge. Eine spricht sogar Englisch! Und wir geben ihnen viel Anlass zum lachen. Beispielsweise beim kochen. Die anderen neun kochen über Feuer, für uns hat man extra Gas gebracht. Nun habe ich vorher noch nie mit Gas gekocht und war einigermaßen erschrocken über die erste Stichflamme. Froh bin ich aber, dass wir selbst kochen können. Hier wird nämlich folgendes gegessen: Morgens: Kalter Reis mit verkochtem kaltem Gemüse oder alternativ verkochten bitter schmeckenden Blättern Mittags: Kalter Reis mit verkochtem kaltem Gemüse oder alternativ verkochten bitter schmeckenden Blättern Abends: Kalter Reis mit verkochtem kaltem Gemüse oder alternativ verkochten bitter schmeckenden Blättern Und Schokokekse haben eine Salzkruste, was sehr überraschend ist, wenn man Schokolade erwartet. Wir schauen, dass wir ein bisschen mehr Abwechslung haben. Dafür wurde für uns ein superleckerer Puddingkuchen gebacken! Ich werde auch noch lernen, wie man den macht! Vorhin hatte ich meine erste Englischstunde. Es war sehr lustig, ich habe mich zum Erklären von Vokabeln komplett zum Affen gemacht und meine Zeichnungen wurden mit einem lauten Lachen quittiert. Ansonsten? Die Schülerinnen sind unglaublich konzentriert und lauschen jedem einzelnen Wort. Wenn man nicht explizit sagt, dass sie nicht mitschreiben sollen, schreiben sie mit. Aber sie haben viel Geduld und bringen mir nebenbei noch Tetum bei. Das größte Problem ergab sich am Ende der Stunde, wo normalerweise immer gebetet wird. Verständlich zu machen , dass man durchaus Christin ist, aber halt nicht katholisch und deswegen kein Kreuz schlaegt, war schwierig. Weiteres: Mülltrennung? Ach, iwo, alles auf einen Haufen hinter dem Haus und anzünden! So, das waren nun einmal die ersten Eindrücke aus Baucau. Auch wenn es momentan vielleicht nicht so begeisgtert klingt, bin ich überzeugt davon, dass es sehr bald viel besser werden wird. Ich brauche nur ein wenig Zeit, um mich einzugewöhnen! Liebste Grüße, Lina Endlich angekommen! Obwohl die Reise ehrlich gesagt entspannter war als erwartet! Der 14-stündige Aufenthalt in Singapur war sehr gut um ein wenig zu schlafen, zu entspannen und vor allem um zu duschen! In Dili sind wir auf dem vermutlich kleinsten Flughafen der Welt gelandet und haben aus einem Holzhäuschen unser Visum für 30 Tage entgegengenommen. Abgeholt wurden wir von Sister Candida, mit der wir schon vorher in Kontakt standen, und von Sister Ligaya, die gute Englischkenntnisse hat (Gott sei Dank, unser Tetum ist nämlich erbärmlich!). Dann sind wir mit dem Auto zu dem Quartier der Canossian Sisters in Dili gefahren, wo wir die ersten Nächte verbringen, bis wir unser verlängertes Visum haben. Hier ist eine Menge los, da die Schwestern ein "meeting" haben. Worum es dabei geht, wissen wir leider (noch) nicht! Auf dem Weg sahen wir schon einen Beerdigungszug. Er bestand aus einigen wenigen Autos mit lauten Sirenen auf dem Dach und unzähligen Motorrädern! Als nächstes stand eine riesige Menschenmenge auf der Straße neben einem Auto. Auf unsere Frage, was dort los sei, erklärte uns Sister Ligaya, dass das ein Unfall sei. Wenn man das wusste, konnte man auch ein zweites Auto inmitten der Menschenmasse ausmachen! Angekommen im Quartier haben wir erstmal uzu essen bekommen (Reis, Gemüse, Fleisch, Süßkartoffeln zum Nachtisch) und wurden gaaaaaaanz vielen Nonnen vorgestellt! Nur kann ich mir bisher keinen einzigen Namen außer die von Sister Candida und von Sister Ligaya merken. Dann durften wir uns ausruhen gehen. Sprich wir haben von 17.00 bis 8.00 geschlafen. Geweckt wurden wir von einem Hahn, der bis jetzt ununterbrochen kräht. Ich glaube, wenn das so weitergeht, bekomme ich Heißhunger auf Hähnchenfleisch! Die Schwestern sind alle unglaublich nett! Und: sie sind typische Frauen! Durchwegs am schnattern, und ein Gespräch über Schuhe habe ich auch schon belauscht! Morgen werden wir sehen, ob wir unser Visum bekommen und dann nach Baucau fahren. Liebe Grüße von der anderen Seite des Äquators, Lina Mein erstes Foto von Timor Der Flughafen
Jetzt sind es nur noch zehn Tage bis es losgeht! Aufgrund der kurzen Zeit, die ich noch in Deutschland weile häufen sich die Fragen, die mir gestellt werden und so steigt auch meine Aufgeregtheit, die Vorfreude aber auch die Nervosität.
Ich weiß mittlerweile schon ein paar Sachen die mich erwarten werden und habe sogar schon ein Foto von einem Zimmer gesehen in dem entweder meine "Einsatzstellenpartnerin" Rena oder ich wohnen werden. Wir werden ein Bett mit einer ziemlich cool aussehenden Aufhängevorrichtung für die Mosquitonetze haben. Es ähnelt (zumindest ein wenig) einem Himmelbett! Ansonsten werde ich ja alles sehen, wenn wir in Baucau angekommen sind. Nach einer langen Zeit mit vielen Einkäufen und dem Sammeln von Informationen sieht meine Fensterbank, auf der ein Sammelsorium von Mosquitonetzen, Medikamenten, Dokumenten, Kleidung, meiner Kamera (!), Mitbringseln und ganz viel Kleinigkeiten liegt sehr abenteuerlich aus. Es sei für meine Chorfreunde noch erwähnt, dass mich alle gesammelten Konzertreisen-T-Shirts der vergangenen Jahre begleiten werden! Die nächsten zehn Tage sind für mich gefüllt mit mehreren (Geburtstags-) Feiern, den letzten Arztterminen und Verabschiedungen. Hier noch der Link zu einem Video! Auch wenn man de portugiesischen Sprache nicht mächtig ist, finde ich es doch sehr schön ein paar Bilder aus Timor-Leste zu sehen! http://www.youtube.com/watch?v=el551Sksad0 |